Nach 1944. március 19

04.04.1944 kam ein Erlass auf Befehl der deutschen Autoritäten, dass ein alle Juden erfassender sog. jüdischer Zensus landesweit erstellt werden sollte. Die Liste musste in mehreren Exemplaren – für verschiedene Ämter – angefertigt werden. Die meisten dieser Listen sind heute nicht mehr auffindbar, mit Ausnahme von Debrecen, Zentrum für das VI. Gendarmerie Bezirk und auch die IV. Deportation Zone. “Jaross Liste”

06.04.1944 erschien der nächste antijüdische Erlass, über das Tragen des gelben Sterns. Jede jüdische Person über 6 Jahre müsste ausserhalb des Hauses den Stern tragen. Er musste sichtbar und nicht entfernbar befestigt sein.

11.05.1944 erschien in „Kőrösvidék“ ein Artikel über die ghettomässige Unterbringung der jüdischen Bevölkerung in der Umgebung der Synagoge. Die etwa 2200 jüdische Bürger von Békéscsaba wurden in 100 Liegeschaften zusammengepfercht. Juden Häuser blau gefärbt.

Unsere Situation verschlechterte sich von Tag zu Tag, Mitte Juni mussten alle Juden in die Tabak Trocknung/ Verwertungsanlage umgesiedelt werden, in der Nähe der Bahnanlage. Wahrscheinlich unmittelbar nachher erstellte man ein Inventar über die zurückgelassenen lebenden Tiere. In unserem Haus (Gyóni G. 22) wurden vier Hühner aufgelistet, die Tiere hat man verkauft und der so erzielte Erlös floss zu den übrigen beschlagnahmten jüdischen Vermögen.

Wir litten unter Hunger, Platzmangel und unter äusserst grausamer Behandlung durch Wachpersonal und Gendarmerie. Wenn wir bereits bei der Konzentration in Judenhäuser Privatsphäre vermissten, hier gab es noch weniger. Hygienische Verhältnisse waren unbeschreibbar, statt Toiletten gab es Latrinen, ausgehobene Gruben mit einen Balken, es war schlimm für die jüngeren, aber Horror für die älteren Personen. Einige Male ist es vorgekommen, dass Personen ihr Gleichgewicht verloren und in die Latrine fielen. Verhöre unter sadistischen Torturen gegen die wohlhabenden Frauen waren an der Tagesordnung (Männer waren im Arbeitsdienst) um so verstecktem Geld, Schmuck und Wertsachen auf die Spur zu kommen. So musste auch meine Mutter angeben wem sie ihren Persianer Mantel zur Aufbewahrung gegeben hatte.

Wir litten unter Hunger, Platzmangel und unter äusserst grausamer Behandlung durch Wachpersonal und Gendarmerie. Wenn wir bereits bei der Konzentration in Judenhäuser Privatsphäre vermissten, hier gab es noch weniger. Hygienische Verhältnisse waren unbeschreibbar, statt Toiletten gab es Latrinen, ausgehobene Gruben mit einen Balken, es war schlimm für die jüngeren, aber Horror für die älteren Personen. Einige Male ist es vorgekommen, dass Personen ihr Gleichgewicht verloren und in die Latrine fielen. Verhöre unter sadistischen Torturen gegen die wohlhabenden Frauen waren an der Tagesordnung (Männer waren im Arbeitsdienst) um so verstecktem Geld, Schmuck und Wertsachen auf die Spur zu kommen. So musste auch meine Mutter angeben wem sie ihren Persianer Mantel zur Aufbewahrung gegeben hatte.

Am 25. Juni fragte man nach Freiwilligen für den ersten Deportation Transport. Man fand keine, so wurde eine Baracke abgesperrt – überwiegend mit Familien aus den der Umgebung Dörfern – und wenige von Békéscsaba. Sie wurden einwagoniert und – wie es sich später herausstellte – nach dem Ghetto Debrecen gebracht. Dort übernachteten sie und der Transport wurde geteilt. Ein Teil brachte man nach Österreich, Wienerneustadt/ Strasshof, zusammen mit Leuten aus dem Ghetto Debrecen. Den anderen Teil brachte man, wiederum mit Insassen des Ghettos nach Auschwitz. Der grösste Teil der nach Österreich Deportierten überlebte den Krieg, aber nur wenige, die nach Auschwitz deportiert wurden.

Am nächsten Tag, am 26. Juni, wurden die übrigen Ghetto-Insassen einwagoniert und nach Auschwitz verfrachtet – 20 Tage, nachdem die Alliierten in der Normandie erfolgreich gelandet waren (6. Juni 1944) -. Zwischen 80 bis 95 Personen wurden in einen geschlossenen Frachtwagen (auch für Viehtransport gebraucht) eingepfercht, mit nur einem Eimer für Notdürfte und einem mit Trinkwasser. Die Wagen wurden verschlossen, sogar die Fensteröffnungen waren mit Stacheldraht gesichert.

Unser erster Halt war in Kassa (Kosiča), das war die Übergabe-Station, wo die ungarische Gendarmarie durch deutsches Wachpersonal abgelöst wurde. Hier konnten wir frisches Wasser fassen und die gefüllten Toiletten-Eimer ausleeren. Die ungarische Wachmannschaft sagte uns, dass wir das Land verlassen und alle Wertgegenstände abgegeben werden müssen. Man drohte uns mit schweren Strafen, sollten wir dem Befehl widerhandeln. Am selben Tag, 27. Juni, verliessen wir Kassa und Ungarn, drei weitere Transporte wurden am diesen Tag in Kassa abgefertigt, wie aus einer Liste, die dem Bahnangestellte István Vrancsik erstellt hatte hergeht. Also aus Debrecen (2’886 Personen), Kecskemét (2’642 P.), Nagyvárad (2’819 P.) Békéscsaba (3’118 P.) Der Debrecen Transport wurde in Kassa nach Österreich umdirigiert. Zwei Tage später, am 29. Juni 1944, erreichten wir Auschwitz-Birkenau. Wie aus verschiedenem Zeugnisse hervorgeht, kamen an diesem Tag insgesamt vier ungarische Transporte im Lager an. Die Liste von Vrancsik berichtet insgesamt 137 Auschwitz Transporten mit 402‘116 Deportierten.

Aufzeichnungen der militärische Stationsvorstand von Kassa/Kosice 1944 über der durch Slowakei Richtung Auschwitz fahrende Deportationszüge Die Liste zeigt Abfahrtsort und Anzahl der deportierte Juden.